Malte Struck & Mark Wehrmann – OLDER MOUNTAINS SLEEPING IN MY SIGHT

Freitag, 4. Dezember 2009
Ausstellungsdauer: 
14. bis 22. Juni 2014

„Gemeinsam arbeiten Malte Struck und Mark Wehrmann an den Themenfeldern Klang, Raum und Tod. In ihren Death Metal Performances, welche sie u.a. in Frankfurt, Düsseldorf, Leipzig, Berlin und in Hamburg ausstellten, greifen sie sowohl auf Subgenres populärer Musik zurück, als auch auf klassische kunstgeschichtliche Motive wie Living Sculpture oder Orgien Mysterien Theater. Während unsere Gesellschaft die Vergänglichkeit unserer Existenz leugnet und das Thema Tod verdrängt, gehen sie voll rein und machen alles kalt, was sich ihnen in den Weg stellt. Sie sind die modernen Monster, die Henker einer verkommenen, dem Untergang geweihten Spezies.“

Wir freuen uns sehr, die zweite Ausstellung „Older mountains sleeping in my sight“ im Kunstverein Koelnberg mit Arbeiten von Malte Struck und Mark Wehrmann anzukündigen. Basierend auf der Death Metal Performance entwickeln die beiden Künstler für den Kunstverein Koelnberg eine aus Videoarbeiten, Collagen und Fotografien bestehende Raumsituation, in die Inhalte und entstehende Assoziationen der Musik aufgenommen, fokussiert und auf andere Kontexte übertragen werden. Darüber hinaus wird das in der Performance verwendete raumgreifende Kostüm als Objekt in die Ausstellung integriert.

In einer der in Köln präsentierten Videoarbeiten benutzt Malte Struck einen Text der deutschen Band „Heaven shall Burn“. Eine weitere Arbeit bezieht sich auf den 1969 gedrehten Film „Satyricon“ von Federico Fellini und die gleichnamige norwegische Black Metal Band. In den beiden genannten Videos ist jedoch keine Musik der Bands zu hören. Es entsteht eine formale, mit dem übertragenen Bild spielende Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Pathosformeln. Bei Wehrmanns Arbeiten steht der Erfahrungsbegriff im Vordergrund. So gibt er für eine Etappe des Mittellandkanals bei Hannover das Album „Consuming Impuls“ der niederländischen Band Pestilence als Soundtrack an und faltet die dort entstandenen Fotografien in den dreidimensionalen Bildraum zurück. Nach eingehender Besudelung mit Eiweislasurfarbe können sie für das unheimliche Unterirdische in einer scheinbar funktionalen Kulturlandschaft stehen.

–Jens Mentrup

Ausstellungsdauer: 05.10. bis 19.12.2009